Page 3 - Unsere Brücke / Juni 2024
P. 3

 Geschätzte Leserinnen und Leser der Seminarzeitschrift, liebe Freundinnen und Freunde!
„Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündet?“ (Röm 10,14)
 Diese Sätze, die eine Reflexion der Haltung des Volkes Israel zu Jesus dar-
stellen, enthalten eine besondere Weisheit: Der Glaube kann nur dort
wachsen, wo die Frohe Botschaft verkündet wird. Aus der Verkündigung
entsteht der Glaube, aus dem Glauben die Anrufung und die Anbetung.
Dort, wo von Jesus, von seinem heilenden Leben, von seinem versöhnenden
Tod und von seiner glorreichen Auferstehung gesprochen wird, können die
Menschen eine Beziehung zu ihm aufbauen und in ihm eine Antwort auf
viele Fragen ihres Lebens finden. Dort, wo Jesus verkündet wird als der von
Gott Gesandte zum Heil der Menschen, können sie ihr Leben nach ihm ausrichten. Die Verkündigung ist der Weg der Kirche, um Menschen mit der Botschaft Jesu in Beziehung zu bringen. Die Verkündigung ist der Weg, der es den Menschen ermöglicht, eine Entscheidung für Gott zu treffen.
Jesus zu verkünden bedeutet aber auch manchmal unbequem zu sein, es bedeutet nicht selten, gegen den Strom zu schwimmen, es bedeutet, sich auf die Seite der Armen und der Ausgegrenzten zu stellen, es bedeutet, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich dort einzumischen, wo die Menschen die heilende Kraft Gotts brauchen.
Die Verkündigung ist eine Konfrontation der Menschen mit der Botschaft Jesu, damit sie sich für ihn entscheiden können.
Nicht selten wird die Verkündigung missverstanden. Von einigen wird sie als aggressiver Missionszug ge- gen die Welt gesehen und praktiziert. Andere halten die Konfrontation der Menschen mit Jesus und sei- ner Botschaft für eine unnötige Herausforderung, die die Menschen überfordert, und verzichten nicht selten auf den Auftrag, das Evangelium zu den anderen zu tragen. Aber weder der Rigorismus noch eine Kuschelhaltung entsprechen dem Willen Jesu, Gott in der Welt bekannt zu machen, von seiner Liebe zu erzählen und Menschen für das Leben in dieser Liebe zu gewinnen.
Wenn wir nicht verkünden, können wir niemand den Weg zu Christus ebnen. Wenn wir nicht verkün- den, bleiben wir nur bei uns selbst mit der Botschaft, die geteilt werden will.
Dankbar für Ihre Unterstützung unserer Seminargemeinschaft wünsche ich uns allen, dass wir zu glaubwürdigen Zeuginnen und Zeugen der Botschaft Jesu werden, die wir in Wort und Tat zu anderen tragen.
Slawomir Dadas slawomir.dadas@dioezese-linz.at
Aufgrund der neuen datenschutzrechtlichen Bestimmungen möchten wir darauf hinweisen, dass Sie die Zusendung von „unsere brücke“ jederzeit per Mail an „priesterseminar@dioezese-linz.at“ beenden können.
 Dr. Slawomir Dadas
Regens
  














































































   1   2   3   4   5