Page 23 - Unsere Brücke Dezember 2021
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Erste Eindrücke aus meinem Pastoralen Einführungsjahr
Seit Anfang September befinde ich mich auf einer neuen Etappe in der Ausbildung zum Priester. Schön langsam wird es im Hinblick auf die
Weihen ernst und ich freue mich, dass ich ein wenig von meinen Erfah-
rungen berichten kann. Mein neuer Lebensmittelpunkt befindet sich im Pfarrhaus von St. Georgen im Attergau, wo ich die nächsten zwei Jahre verbringen werde. Die Pfarre St. Georgen ist mein Haupteinsatzgebiet,
aber ich darf auch ein Wochenende pro Monat in der Pfarre Attersee
aushelfen. Neben diesen beiden pfarrlichen Aufgabenfeldern besuche
ich derzeit den Pastorallehrgang und nehme auch an Modulen der Diakonenausbildung teil. Mag.
 Die Berufung zum Diözesanpriester ist für mich eine sehr schöne Be- rufung, weil es viele Einsatzgebiete im Leben einer Pfarre gibt, wo man unserem Herrn Jesus und den Menschen dienen kann.
Konkret sind meine derzeitigen Hauptaufgabenfelder die Ministrant/-innenarbeit, Berufungszeugnisse und Pro-
bepredigten in St. Georgen sowie Aushilfen bei Wort- gottesfeiern in den Pfarren Attersee, Abtsdorf, Unterach oder Nußdorf. Daneben nehme ich an unterschiedlichen Pfarrveranstaltungen wie PGR-Sitzungen teil, um die Menschen in der Gemeinde kennen zu lernen.
Was mich in den letzten beiden Monaten am stärk- sten beschäftigt hat, ist die Integration von Sein und Tun. Wie muss ich mein Leben gestalten, damit Jesus Christus wirklich die Quelle meiner Tätigkeiten ist, und ich mich daran beteilige, immer mehr sein Reich aufzubauen? Was mir dabei sehr hilft, sind das gemein- same Stundengebet am Morgen und die Gespräche bei den Mahlzeiten mit Pfarrer Johann Greinegger, des-
sen Lebenserfahrung ich sehr schätze. Er ist sehr viel unterwegs, findet aber dennoch Raum zum Gebet. Das ist für mich schön zu sehen, weil es mir zeigt, dass es machbar ist. Der begleitende Pastoralkurs versteht sich als Raum abseits des täglichen Lebens, wo man die Erfahrungen reflektieren kann und diverse Themen- blöcke durcharbeitet. Bisher hatten wir beispielsweise Treffen mit den Schwerpunkten Persönlichkeitsent- wicklung und Spiritualität.
Insgesamt ist die Zeit des Anfangs als pastoraler Mitarbeiter nun bald hinter mir. In nicht allzu weiter Zukunft ist die Diakonenweihe (Pfingstmontag 2022). Ich freue mich schon auf die nächsten Schritte im Dienst Jesu Christi!
Klemens Langeder Seminarist
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“ Was verstehst du unter Berufung?
Berufung ist die Antwort auf den Ruf von außen, die eigenen Stärken und Gaben zu nutzen, um die Welt durch Dienst, Kreativität und Führungs­ qualitäten zu einem besseren Ort zu machen. Der Begriff Berufung beruht auf der Überzeugung, dass es im Leben um mehr geht als um mich. Wenn wir die göttlich inspirierten Sätze im Hebräerbrief (Hebr 5, 4­7) verstehen, dann können wir nachvoll­ ziehen, dass Berufung nicht eine ei­ gene Entscheidung ist, sondern von außen gefördert wird. Wenn wir also über den Begriff Berufung richtig nachdenken und vor allem über die kirchlichen und humanitären Dienste, können wir entdecken, dass Gott, der uns geschaffen hat, uns für viele Auf­ gaben bestimmt hat, gemäß unseren Fähigkeiten, unseren Schwächen und unserer Rechtschaffenheit.
Onuegbu Paul Nonso
(Priester aus Nigeria)
















































































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