Page 3 - Unsere Brücke Dezember 2021
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 Liebe Leserinnen und Leser unserer Seminarzeitschrift!
„Berufung“ ist ein vielschichtiger Begriff, der in Kontexten wie dem Recht, der Kunst und Kultur, der Wissenschaft, der Erziehung u.a. auftaucht. Häufig verwendet wird er auch im theologischen und kirchlichen Bereich. – Hier in der Vergangenheit aber mitunter in einer gewissen Engführung auf geistliche und kirchliche Berufe. Ein Blick in die Bibel zeigt allerdings, dass es im jüdisch-christlichen Glauben ein Gerufen- und Berufensein gibt, das alle an- geht. JedeR kann und soll auf seine/ihre Weise von Gott Zeugnis geben und mit seinen Möglichkeiten und Begabungen dazu beitragen, dass das Reich Gottes wächst.
Die Frage „Wozu ruft mich Gott?“, kann deshalb nicht einfach an einige wenige Auserwählte delegiert werden, sondern sie muss sich jedeR Getaufte und Gefirmte im Blick auf das eigene Leben im Gesamten und auf alltägliche Lebenssituationen im Besonderen immer neu stellen.
 Mag. Michael Münzner Regens
Leider beobachten wir in den verschiedenen Bildungseinrichtungen unserer Diözese und darüber hinaus, dass im Moment zu wenige junge Menschen sich auf kirchliche Berufe vorbereiten. Auch bei uns im Priesterseminar ist die Zahl der Seminaristen schon seit einigen Jahren erschreckend klein geworden.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Berufung muss uns alle daher viel stärker als bisher beschäf- tigen. Im Wunsch und in der Sorge um genügend Nachwuchs in den verschiedenen kirchlichen und geistlichen Berufen und besonders bei Priestern, lade ich deshalb dazu ein, besonders junge Menschen im Entdecken und Klären ihrer Berufung zu begleiten und sie auf die Möglichkeiten kirchlicher Berufe anzusprechen und aufmerksam zu machen. Damit Berufungen wachsen können, braucht es aber auch ein wohlwollendes Umfeld, in dem das Gefühl vermittelt wird, dass Nachwuchs in den verschiedenen kirchlichen und geistlichen Berufen und Berufungen wirklich gewollt wird. Dazu kann jedeR einen Beitrag leisten.
Die vorliegende Ausgabe „unsere brücke“ versucht unter dem Thema „Berufung leben“ Gedankenan- stöße zu geben und eine Auseinandersetzung mit der eigenen Berufung anzuregen. Ein herzliches Danke an alle AutorInnen, die bereit waren, ihre Gedanken in Form eines Artikels zur Verfügung zu stellen. In gewohnter Weise bietet „unsere brücke“ auch Einblicke in das Seminarleben.
Ich bedanke mich für Ihr Interesse an der Priesterausbildung und Ihre Verbundenheit mit unserem Haus. Im Namen der Seminargemeinschaft wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Michael Münzner michael.muenzner@dioezese-linz.at
Aufgrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen möchten wir darauf hinweisen, dass Sie die Zusendung „unserer brücke“ jederzeit per Mail an „priesterseminar@dioezese-linz.at“ beenden können.
Im Zukunftsweg der Diözese Linz ist nach dem Beschluss der neuen Pfarr-
struktur in diesem Herbst die Vorbereitungsphase in fünf Pionierpfarren
gestartet. Eine erfolgreiche Umsetzung wird zum einen das Denken und Handeln im größeren pastoralen Raum der neuen Pfarren brauchen, zum anderen aber auch die (Mit-)verantwortung und noch stärkere Zusammenarbeit von ehrenamtlichen und hauptamtlichen ChristInnen. Nur gemeinsam werden wir hinkünftig gut Kirche sein können.
 





















































































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