Page 9 - Unsere Brücke Dezember 2021
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 Kommunion in Wort und Sakrament als Speise zu ewigen Leben empfangen wird. Wandlung bedeu- tet die stete Annäherung an das Ideal Jesus – sich in ihn hinein verwandeln, damit der Kirche und ihrem Wirken in der Welt eine konkrete Gestalt gegeben ist.
Das Zweite Vatikanische Konzil spricht von der Taufweihe. Mit Weihe ist ein Beziehungsgeschehen gemeint, durch das Bindung und Verfügbarkeit entsteht. Alle Christinnen und Christen mögen ihr Leben aus der Taufe so verwirklichen, dass den Werten des Evangeliums eine konkrete Gestalt und ein konkretes Gesicht gegeben wird. Diese neue Gestalt der Welt ist vor allem von der Liebe, Sorge und Solidarität aller zu allen geprägt, d.h. dass notleidende, benachteiligte, kranke, verwundete und unversöhnte Menschen Hilfe und Achtsamkeit erfahren. Durch diese gegenseitige Sorge erfahren Menschen das Wirken Gottes unter ihnen und
die Kirche ist als Gemeinschaft und in ihren einzelnen Gläubigen ein konkretes Werkzeug des Heiles
– auch für alle, die nicht in der Beziehung mit Christus stehen.
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“ Was verstehst du unter Berufung?
Von der Begrifflichkeit her hat „Be­Ruf­ung“ mit dem RUF zu tun.
Da wird jemand gerufen. In diesem Sinne heißt Berufung: gerufen oder angesprochen zu werden. Meine Beru­ fung ist also gerade das, wofür ich da bin, wozu ich zum Leben geboren oder gerufen bin. Meine Berufung ist gerade das, was mich anspricht, was mich anrührt oder wofür mein Herz schlägt.
Da Berufung eine Verantwortung oder Tätigkeit ist, ist meine Berufung meine persönliche Antwort auf mein „In­der­ Welt­Dasein.“ Und da der Mensch zu etwas Größerem als sich selbst berufen ist, ist meine Berufung das, wo ich mich hingebe für die anderen, wo ich Lebenssinn und Erfüllung spüre und erlebe.
Chudi Joseph Ibeanu
(Priester und Psychotherapeut)























































































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